KaySchwarz157

Maler | Designer | Urban-Art Künstler

"DIE SPIELGESELLSCHAFT"

„…der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch wo er spielt.“

Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795)

Objektiv betrachtet ist das Werk des Ende der 70er Jahre in Leipzig geborenen Künstlers kaySchwarz greifbares Abbild seiner Realität. Hier manifestiert sich sinnlich erfahrbar was er ist, es verweist auf seine Identität und zeigt was er kann. Das Selbst-Verständnis als Künstler weist ihm eine Rolle in der Gesellschaft zu. 
Zwischen Wendezeit und Abschluss des Design-Studiums 2009 wird sein Schaffen durch die intensive Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum sowie auch dessen aktive Gestaltung bestimmt. Das Studium erweist sich als nützlich, stärkt das Selbstbewusstsein. Es beginnt ein langwieriger Prozess der Adaption und Identitätsfindung, getragen von der Intention das künstlerische Schaffen aus dem Kontext des städtischen Raumes auch in das Atelier zu projizieren. 
kaySchwarz definiert so seinen Platz in der Leipziger Kunstszene.

Kopfstudien

Haupt-Gegenstand im Werk von kaySchwarz bilden ausdrucksstarke figürliche Darstellungen die in Form stilisierter Köpfe inszeniert werden. Als Kontext dieser Kopfstudien dient anfänglich der urbane Raum. Durch das Medium Leinwand erweitert sich auch der Fundus an Werkzeugen. Dieser umfasst so neben einem breiten Spektrum an Permanent-Markern und Sprühlacken auch herkömmliche Acrylfarben, Tinten und Graphit, ergänzt durch die Applikation diverser Alltagsmaterialien. Der Duktus ist leicht und spontan. Die Präsenz der Linie und der flächig unterteilte Farbauftrag verweisen auf die künstlerischen Wurzeln von kaySchwarz.

Background

Die Übertragung des Bildgegenstandes in das Atelier verlangt nach einem adäquaten Ersatz für das urbane Setting. Leipzig als Heimatstadt und Stätte des Schaffens bereitet, nun auf Leinwand gebannt, den Background für die Inszenierung. Getreu seinem Vorbild unterliegt dieses imitierte Urbane dem ständigem Wandel einer relativen Wirklichkeit. Perspektiven verändern sich, Formen lösen sich in kubistischer Manier und logische Gesetzmäßigkeiten geraten durcheinander.

Spielgesellschaft

Sein heutiges künstlerisches Schaffen bietet kaySchwarz die Chance, der Freiheit nachzuspüren, die er in seiner Vergangenheit als Teil einer realen Subkultur erleben durfte. Das Schaffen im legalen Raum, die Arbeit im Atelier, das Medium Leinwand, die Rolle als Künstler erweitern für ihn das Spektrum an Möglichkeiten sich mitzuteilen. 
Dies geschieht auf subtilem Wege, ohne dogmatisch erhobenen Zeigefinger. Der freie Umgang mit Perspektiven, Farben und Formen spiegelt in Anlehnung an Schillers Rückbesinnung auf das Ästhetische und Spielerische seine Sicht auf Alltägliches im Kontext unserer westlichen Gesellschaft. Danach weist das Spielen als spezifisch menschliche Fähigkeit tendenziell Möglichkeiten auf, Probleme und Konflikte auf kreative Art und Weise beizulegen. Der Künstler Kay Schwarz bietet mit dieser Ausstellung die Möglichkeit, Teil (s)eines Gesellschaftsspieles zu sein.
Heute feiert der wohl berüchtigste Kopf der Stadt sein Solodebüt.

Peter Niemann
M.Sc. History, Theory and Display

"DIE SPIELGESELLSCHAFT" (eng)

„…man only plays where he is human in the full meaning of the word, and he is only fully human where he plays.“

Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795)

Viewed objectively, the work of the artist Kay Schwarz, who was born in the late 70s in Leipzig, is a tangible portrayal of his reality. What he is, manifests in a way that can be experienced with all senses, indicating his identity and demonstrating his ability. His self-conception as an artist is what assigns him his role in society.

In the time from the fall of the Berlin Wall to completion of his university studies in Design in 2009, his work is dominated by an intensive exploration of urban space as well as its active shaping. His studies proved useful, strengthening his confidence. What followed was a prolonged process of adaptation and search for identity, borne by the intention of projecting his artistic work from within the context of urban space into the studio.
Kay Schwarz thus defines his position in the Leipzig art scene.

HEAD STUDIES
The main subject of Kay Schwarz’s work is formed by expressive figurative depictions that are staged as stylised heads. Initially, urban space served as the context of these head studies. Through the medium of the canvas, the range of tools also expanded. In addition to a broad spectrum of permanent markers and spray paints, it now included conventional acrylic paints, inks and graphite, enhanced through the application of various everyday materials. The cadences are light and spontaneous. The presence of the line and the colour applied in sections allude to the artistic roots of Kay Schwarz.

BACKGROUND
The transferring of the pictorial object into the studio calls for an adequate substitute for the urban setting. Leipzig, as his hometown and the site of his work, now captured on canvas, provides the background for the mise-en-scène. True to its role model, this imitated urban space is subject to constant change in a relative reality. Perspectives change, forms dissolve in a cubistic manner and the laws of logic are turned upside down.

SOCIETY AS A GAME
His current artistic work offers Kay Schwarz the opportunity to seek out the freedom that he was able to experience as part of a real sub-culture in his past. His work in the legal sphere, pieces in the studio, the medium of the canvas, and the role of the artist enhance his spectrum of possibilities for communication.
The paths he chooses are subtle, without a dogmatic wagging finger. His free approach to perspectives, colour and form, referencing Schiller’s return to the aesthetic and the playful, mirrors his view of the everyday in the context of our western society. Subsequently, the game as a specifically human ability tends to present possibilities of resolving problems and conflicts creatively. With this exhibition, the artist Kay Schwarz offers viewers the chance to be part of (t)his social parlour game.

Peter Niemann
M.Sc. History, Theory and Display